Jeder
kennt das doch. Diese Tage, an denen alles und jedes schief läuft.
Selbst, wenn man sich manche Dinge gar nicht für den Tag vornimmt, enden
sie an genau diesem Tag im Chaos. Am liebsten würde man sich den ganzen
Tag im Bett verkriechen, in die Decke kuscheln, den Polster fest
umarmen (Je beschissener der Tag war, vielleicht umso fester?!) und sich
mit Büchern und Serien einfach nur in andere Dimensionen, andere
Welten, andere Leben flüchten.
Am
liebsten würde man alles hinschmeißen. Jedem anderen Menschen ein "Ach,
mach deinen Scheiß doch selber!" ins Gesicht schleudern. Für nichts und
niemanden mehr verantwortlich sein. Nicht zur Arbeit müssen, um Geld
aufs Konto zu laden. Nicht zur Uni müssen, um vor den Eltern
rechtfertigen zu können, dass sie monatlich Geld aufs Konto laden. Alles
über das Internet bestellen, um nur noch den Lieferanten sehen zu
müssen, und den kann man ja schließlich mit ein paar wenigen Worten an
der Tür abfertigen.
Im
Zuge eines genau solchen Tages ist mein Blogname zustande gekommen. Mir
wurde gerade bewusst, dass ich eines meiner Studien nicht innerhalb der
Nachfrist des Semester abschließen würde können, weil die Gastdozentin
aus Deutschland sich nicht um einen zweiten Prüfungstermin, bei dem sie
die Korrekturen innerhalb dieser Frist erledigen hätte können, gekümmert
hatte. Das bedeutete knapp 400€ Studiengebühren und ein verdammtes
Semester länger, bis ich endlich fertig wäre. Die WG-Zimmer-Suche in der neuen Stadt lief schleppend,
ich schrieb mir die Finger wund, bekam aber kaum Antworten, und wenn
dann mal eine kam, war es durchaus ernüchternd - spätestens nach der
Besichtigung. Die ehemaligen Mitbewohnerinnen zickten wegen der Übergabe
der alten Wohnung, von der (angekündigten) Kündigung des Fernseh- und
Internet-Vertrags bis hin zur Kritik an meiner Kautionspolitik hatte ich
ihrer Meinung nach alles falsch gemacht. Als dann die letzte Prüfung
für das zweite Studium mit einer negativen Note endete, war es vorbei.
Ich
bewahrte zwar halbwegs die Fassung, weil ich gerade mit den
Mitbewohnern des Chaosbuben am Mittagstisch saß, danach in der
Einsamkeit seines Zimmers allerdings war es um meine Contenance
geschehen. "So wird das doch nie was", heulte ich ihm die Ohren voll.
Als er auch nicht mehr wusste, was er sagen sollte, rief ich meine Mama
an. Das half mir - anders als üblich - allerdings auch nicht weiter, da
sie komplett gefasst reagierte: "War das nicht klar? Mit der WG-Suche
und den Prüfungen hast du dir einfach zu viel aufgeladen." Mit ihrer SMS
später brachte sie die Situation wieder halbwegs ins Reine.
Als
ich ein paar Tage später im Bett des Chaosbuben lag, zur Decke starrte
und absolut nicht schlafen konnte, weil besagter Chaosbube nach seiner
Geburtstagsfeier tief und fest schlief und - das eigentliche Problem
daran - laut schnarchte, kam mir schlussendlich die Erleuchtung.
Ich
hatte schon lang hin und her überlegt, mehrere Sachen ausprobiert,
allerdings jedes Mal enttäuscht und ernüchtert feststellen müssen, dass
der Blogname - und vor allem die URL - so oder in ähnlicher Art und
Weise bereits vergeben waren. Irgendwie sucht man ja doch nach etwas
Innovativem und Außergewöhnlichen, nicht wahr?
Da
lag ich also und war doch ein bisschen aufgeregt, als ich die URL
ausprobierte und feststellen konnte, dass diese tatsächlich noch
verfügbar waren. Allerdings war ich nach der langen Suche dermaßen
verunsichert, ob der Blogname tatsächlich so gut war, wie er für mich
klang, dass ich in meiner "Not" der lieben salti von Traumland ein Mail geschickt und sie um ihre Meinung zu meiner Idee gebeten habe. Danke für die Starthilfe!
Gott sei Dank war sie genauso begeistert wie ich und genauso wie sie musste ich noch länger darüber nachdenken, was denn nun wirklich die Mehrzahl von Chaos sein könnte. Darüber lag ich dann noch länger wach in dieser Nacht.
Bis heute weiß ich nicht, ob es überhaupt eine Pluralform gibt oder ob Chaos als absoluter Zustand angesehen wird. Im Sinne der anfangs beschriebenen Tage bin ich aber durchaus dafür, eine solche Form einzuführen. Ideen?
Gott sei Dank war sie genauso begeistert wie ich und genauso wie sie musste ich noch länger darüber nachdenken, was denn nun wirklich die Mehrzahl von Chaos sein könnte. Darüber lag ich dann noch länger wach in dieser Nacht.
Bis heute weiß ich nicht, ob es überhaupt eine Pluralform gibt oder ob Chaos als absoluter Zustand angesehen wird. Im Sinne der anfangs beschriebenen Tage bin ich aber durchaus dafür, eine solche Form einzuführen. Ideen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jede Reaktion von euch, behalte mir aber vor, mir unpassend erscheinende Kommentare, wie Spam, grundlose Hetze, etc., kommentarlos zu entfernen.